Wat Phou Tempelkomplex
Tempelbezirk Wat Phou und die Kulturlandschaft Champasak

Die Kulturlandschaft Champasak wurde im 10. Jahrhundert n.Chr. unter der Herrschaft der Khmer planmäßig angelegt. Durch sie sollte das Verhältnis zwischen Natur und Menschheit aus hinduistischer Sicht abgebildet werden. Es handelt sich dabei um ein herausragendes Beispiel für die Kultur der Khmer vom 10. bis 14. Jahrhundert n.Chr. sowie für die Einbindung einer symbolischen Landschaft mit großer spiritueller Bedeutung in die natürliche Umgebung. Deshalb wurde der Tempelbezirk Wat Phou und die Kulturlandschaft Champasak 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Neben dem Tempelbezirk Wat Phou umfasste die Kulturlandschaft Champasak noch zwei ebenfalls geplante Städte und den Berg Phou Kao. Die Anfänge der Tempelanlage Wat Phou liegen im 6. Jahrhundert n. Chr., als der in der Nähe der Stadt Shrestapura liegende Berg Phou Kao eine spirituelle Bedeutung annahm. Aufgrund der Ähnlichkeit der Form seines Gipfels mit einem Lingam galt er als Sitz von Shiva. Ab den 10. Jahrhundert wurde die darum liegende Landschaft umgeformt, um diese Bedeutung herauszustreichen. Der Tempelbezirk war lange das Zentrum des Khmer-Reiches und bezeugt den großen Einfluss, den die indische Kultur in dieser Zeit auf das heutige Kambodscha hatte. Mit dem Untergang des Khmerreiches im 14. Jahrhundert n.Chr. wurde mit Ausnahme des Tempels, der buddhistisch wurde, die Kulturlandschaft Champasak aufgegeben.
Wie die meisten Khmer-Tempel erstreckt sich Wat Phou von Westen nach Osten. Entlang der Hauptachse liegen einige Wasserreservoire, zwei Paläste und mehrere Schreine. Am östlichen Ende befindet sich das Hauptheiligtum sowie die Bibliothek. Ein in Form eines Krokodils behauener Stein erlangte besondere Berühmtheit, da er als Ort von Menschenopfern gilt.